Adolph Diesterweg

DSCF3861Denkmal in Berlin-Mitte an der Burgstraße.

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Adolph Diesterweg, 1865. Grafik von Adolf Neumann.

Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg (* 29. Oktober 1790 in Siegen; † 7. Juli 1866 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge.

Neben seiner pädagogischen Tätigkeit war Diesterweg auch sozialpolitisch engagiert. Im Jahr 1844 gingen von ihm wesentliche Anregungen zur Gründung des Centralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen aus.

Als liberaler Schulpolitiker wandte er sich sowohl gegen einen starken kirchlichen als auch politischen Einfluss auf die Bildung. Er forderte eine pädagogisch-fachliche (und nicht mehr geistliche) Schulaufsicht und eine einheitliche Schulorganisation, das heißt, er wollte eine Professionalisierung des Lehrerstandes erreichen.



Mechanisches Rechnen ist dies, wenn man ohne Einsicht und Bewußtsein nach unverstandenen vorgeschriebenen Regeln verfährt. Jeder, der nichts treibt, ist darum eine Maschine, wie eine Uhr, eine Dampfmaschine und andere Maschinen. Der Mensch soll aber keine Maschine sein; denn er gehört zu den organischen Geschöpfen. Ein Kind zum bewußten Rechnen, zum Spiel mit toten Ziffern abrichten, heißt, es entmenschlichen, seinen Geist fesseln oder töten. Es ist ein intellektueller Totschlag.


Die Freiheit wird einem nicht angeboren, sie wird nicht geschenkt, sie will erarbeitet sein.


Der natürlich-dumme Mensch ist bloß leer, die Erkenntnis trägt noch keine Früchte.


Die künstliche Dummheit, einerlei mit Verschrobenheit ist viel schlimmer, als die natürliche Dummheit. In jeder gleicht der Kopf des Menschen einem Acker, auf dem man Disteln und Unkraut erzogen hat; einem Weltenkörper, welcher aus der Ruhe in die falsche Richtung geschleudert worden; einer Maschine, die statt vorwärts, rückwärts läuft.


Die Schmeichler sind geschickte Gedankenleser;
sie sagen dir genau – was du denkst.


Was der Geist nicht aus sich selbst und nicht
durch sich selbst hat, das hat er gar nicht.


Mensch sein heißt: selbsttätig sein nach vernünftigen Zwecken.


Das Hauptaugenmerk des Erziehers muß sein, die Selbsttätigkeit zu entwickeln, durch welche der Mensch später der eigene Herr, der Fortbildner seines Lebens werden kann.


Berücksichtige die Individualität deiner Schüler!


Schmach über jeden, der nichts tut, weil er weiß, daß es andere gibt, die auch nichts tun!


Der Lehrer ist nie fertig.